Dienstag, 30. September 2014

Beruf - Berufung

Ich habe mich gestern Abend mit einem Noch-Unternehmer unterhalten, der sein Geschäft verkaufen möchte, und Vollzeit-Lehrer werden will. Ich habe ihn nach seinem "Warum" gefragt und darauf meinte er: "14 Gehälter und mehrere Monate Ferien ist doch nicht schiach!"
Damit gab ich mich natürlich nicht zufrieden, sehe ich es doch als meine Aufgabe Menschen dazu zu motivieren und zu unterstützen, dass sie ihrem Weg des Herzens, hin zu ihren Träumen beschreiten. Also fragte ich ihn, ob er denkt, dass ihn das glücklich macht? Ach, meinte er, Glück ist doch nur ein Zustand für einen kurzen Moment, und man kann nicht dauernd glücklich sein.

Wenn ich nicht dauernd glücklich sein kann, was ist das Maximum, sagen wir pro Tag, das ich erreichen kann? Woher kommt Glück? Was bedeutet Glück? Ist es wirklich Glück, wenn man sich 9 Monate in einem ungeliebten Job damit tröstet, mehr Urlaub als andere zu haben?

Diese und einige andere Fragen, konnte er mir nicht beantworten. Es schien ihm einfacher, sein Ego aufzubäumen und mir mitzuteilen, er habe schon überall auf der Welt gearbeitet, und brauche sich sicher von niemanden sagen zu lassen, wie und warum er glücklich sein sollte. :-)

GLÜCK kommt vom Wortstamm "gelingen". Das heißt, wenn mir etwas gelingt, macht mich das glücklich. Was gelingt mir am Besten? Das, wofür ich angetreten bin. Wie man so schön sagt, genau das, wo ich mich in meinem Element befinde, das was mein einzigartiges Talent ist, das, was mir wie von selbst von der Hand geht. Meine Berufung, meine Bestimmung.

Ich habe dieses Beispiel mit dem Lehrer absichtlich aufgegriffen, da ich weiß, dass ich mit "Leib und Seele" Lehrerin bin. Ich war viele Jahre als Fahrschullehrerin tätig, und habe es geliebt, meinen Schülern etwas bei zu bringen; meine "Arbeit" hat mich aufgetankt mit Energie, während der Unterrichte bin ich zu energetischer und kabarettistischer Höchstform aufgelaufen.
Im praktischen Bereich hat es mich nahezu berauscht, wenn ein Schüler dadurch, dass er verstanden hatte, worum es geht, zu fahrerischen Spitzenleistungen fähig war.
Es machte mich unbeschreiblich glücklich, wenn es gelungen war, Ängste und Selbstzweifel zu überwinden, und dadurch das neue ICH der Schüler, zu weit befriedigenderen Leistungen fähig war.

Ich bin so unendlich dankbar, immer wenn ich einen Teil dazu beitragen kann, dass sich jemand weiter entwickelt, und dadurch ein Stück mehr zu sich selbst findet.
Es ist so wunderbar, den Menschen bei ihrem Wachstum zu zu sehen, denn dadurch darf ich in diesem Spiegel auch erkennen, dass ich selbst nicht stehen geblieben bin.

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